Die Helmstedter Universitätstage haben sich überregional zu einem Aushängeschild Helmstedts entwickelt und sind mittlerweile nicht mehr aus der Wissenslandschaft wegzudenken.
Die Helmstedter Universitätstage haben sich überregional zu einem Aushängeschild Helmstedts entwickelt und sind mittlerweile nicht mehr aus der Wissenslandschaft wegzudenken.
Die Helmstedter Universitätstage suchen seit mehr als einem Vierteljahrhundert den zeitgeschichtlichen Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart. 2024 werden sie identitätspolitische Herausforderungen der deutschen wie internationalen Geschichtswissenschaft und Public History thematisieren.
Geschichte ist ein Medium der Identitätsbildung und der Selbstvergewisserung. „Identität braucht Geschichte und Geschichte braucht Identität. Mehr noch: Geschichtsverlust bedeutet Identitätsverlust”, sagte der damalige Bundespräsident Johannes Rau in seiner Festansprache auf dem Deutschen Historikertag 2002. In diesem Zusammenhang stellt sich jedoch die Frage, ob Identität tatsächlich verloren gehen kann, wenn sie historisch begründet und bedingt ist.
In unserer Zeit stehen fest geglaubte Gewissheiten der Geschichtsaneignung und -schreibung in Frage, sie bewegen und spalten mitunter die Gesellschaft. Als Ursache für diese Entwicklung seien hier beispielhaft folgende drei Punkte genannt:
Auch die Frage, wer eigentlich wessen Geschichte mit welchem moralischen Recht zu schreiben befugt ist, wird bei den Helmstedter Universitätstagen 2024 zur Diskussion stehen.
Die 30. Helmstedter Universitätstage geben dieser Neubefragung Raum und versuchen, aus der kritischen Gegenüberstellung der Positionen ein Urteil über den Wandel der Vergangenheitsvergegenwärtigung zu gewinnen, der sich vor unseren Augen vollzieht.
Anknüpfend an die Helmstedter Universitätstradition finden im Rahmen des Projektes „Grenzenlos – Wege zum Nachbarn“ seit 1995 jeweils in zeitlicher Nähe zum Tag der deutschen Einheit die Helmstedter Universitätstage statt. Sie beschäftigen sich in wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Entwicklungen der beiden deutschen Staaten und den daraus resultierenden Prägungen der Menschen, gehen jedoch außerdem über diese deutsche Thematik hinaus und behandeln im europäischen Kontext Fragen der Überwindung von Grenzen im engeren und im weiteren Sinne, in der politischen Realität wie in den Köpfen der Menschen.
Vorträge, Diskussionen und Gedankenaustausch über alle Fragen des Zusammenwachsens von Ost und West sind Gegenstand der öffentlichen Helmstedter Universitätstage. Im alten Hauptgebäude der früheren Universität, dem Juleum, treffen Historiker, Wissenschaftler und Publizisten aus ganz Deutschland und Europa zusammen.
Der Beiratsvorsitzende der Helmstedter Universitätstage und langjährige Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, Tobias Henkel, resümiert:
„Die Helmstedter Universitätstage haben sich überregional zu einem Aushängeschild Helmstedts entwickelt und sind mittlerweile nicht mehr aus der Wissenslandschaft wegzudenken.“
Seit 1998 ist Prof. Dr. Martin Sabrow (Berlin/Potsdam) wissenschaftlicher Leiter der Helmstedter Universitätstage.
Adresse Juleum
Collegienplatz 1
38350 Helmstedt
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